Minbar Ibn Rushd – Heft 21 Frühjar 2018

Sadiq Jalal al-Azm gilt als einer der Wegweiser der Arabischen Moderne und ein herausragender Gelehrter des kritischen Denkens in der arabischen Welt.
Große Bekanntheit erlangte al-Azm durch seine 1968 und 1969 erschienenen Werke Selbstkritik nach der Niederlage und Kritik des religiösen Denkens, mit denen er zentrale Dogmen des politischen und des religiös-kulturellen Diskurses innerhalb der arabischen Gesellschaft radikal angriff. Dieses Buch und sein bereits 1965 erschienener Essay „Satans Tragödie“, mit dem er das traditionelle islamische Verständnis der Verantwortung Gottes für das Böse in Frage stellte, führten zu einer durch den örtlichen Mufti ausgesprochenen Fatwa, die ihn der Apostasie für schuldig befand und in religiösen wie akademischen Kreisen für Aufruhr sorgte.

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