Pressemitteilung

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Ibn Rushd Preis 2019 geht an die bahrainische Künstlerin Sara Qaed

Sara Qaid at the 2019 Ibn Rushd Prize awarding ceremony.

Der Ibn Rushd Fund for Freedom of Thought freut sich, die bahrainische Künstlerin Sara Qaed als Gewinnerin des 19. Ibn Rushd Preises für das Jahresthema „Karikatur“ bekannt zu geben. Die Preisverleihung findet am Freitag den 5. Juli in Berlin statt.

In vielen Ländern der arabischen Welt sind Gegenwart und Zukunft trostlos, ohne den Menschen die Gelegenheit zu bieten, an der Veränderung der Geschicke ihrer Länder mitzuwirken. Karikaturisten werden durch politische und wirtschaftliche Umstände herausgefordert und zeichnen mit ihrer Arbeit die Wut der Menschen auf, um so ihrem Protest und ihren Bedürfnissen eine Stimme zu geben. Dabei überschreiten sie Grenzen – soziale, kulturelle und die der Bildung. Comics, Karikaturen und neuerdings auch Graphic Novels erfreuen sich einer enormen Beliebtheit in der arabischen Welt, einer Region, in der Meinungsfreiheit rar ist. Sich vorherrschenden Meinungen und Regimes zu widersetzen wird streng sanktioniert, und sich über Autoritäten lustig zu machen, kann ein hochgefährliches Unterfangen sein.

Der Ibn Rushd Preis 2019 wurde ausgeschrieben für:

Eine/n Karikaturisten/in der oder die gegenwärtig politische, religiöse oder gesellschaftliche Führungspersönlichkeiten oder Autoritäten kritisiert.

Sara Qaed besitzt die seltene Gabe, Kunst zu schaffen, die repressive und autoritäre Regime lächerlich macht und zugleich starke Aussagen über humanitäre Fragen wie Migration und Flucht transportiert. Ihre Arbeit zeugt von außergewöhnlicher technischer und semiotischer Versiertheit, mittels derer sie in ihren  ihren Karikaturen und Cartoons die Grenzen des bekannten Formats dieser Kunst überschreitet.

Sie begann 2009 als Journalistin zu arbeiten und veröffentlichte ihre Arbeiten in lokalen, arabischen und internationalen Zeitungen. Als Aktivistin versuchte Sara Qaed damals genau wie heute ein internationales Publikum zu erreichen, auch durch den gekonnten Einsatz der Social Media. Sie ist zudem Teil eines Kollektivs um die Kunst der Karikatur zu fördern und sie legt viel Wert auf die Workshops, die sie für Kinder und Erwachsene veranstaltet, um ihre Kunst und ihre Fertigkeiten zu teilen und zu streuen.

Der Ibn Rushd Preis 2019 wurde ausgeschrieben für

eine/n Karikaturisten/in, der oder die gegenwärtig politische, religiöse oder gesellschaftliche Führungspersönlichkeiten oder Autoritäten kritisiert, und dabei ihre repressiven, autoritären, sektiererischen und/oder diskriminierenden Standpunkte, Gedanken oder Benehmen lächerlich macht.

Die oder der Karikaturist/in beabsichtigt mit diesem Vorgehen, die zu Humanismus, Menschenrechten und Freiem Denken gehörenden Grundsätze zu stärken. Die Karikaturen müssen einen hohen Verbreitungsgrad haben.

Die Jury für den diesjährigen Ibn Rushd Preis bestand aus: Youssef Abdelke (Syrien), Khalid Al-Baih (Sudan), Omézine Ben Chikha (Tunesien), Omelez El-Farsi (Libyen) und Amjad Rasmy (Jordanien).

Weitere Finalisten für den Preis waren, in alphabetischer Reihenfolge: Do’a Al-Adl, Ägypten; Rashad Alsam’i, Jemen; Ali Farsat, Syrien; Fares Garabet, Syrien; Habib Haddad, Libanon; Imad Hajjaj, Jordanien;. Talal Nayer, Sudan.

 Auch bei der Vergabe des 19ten Ibn Rushd Preises für Freies Denken hat der Verein ein seit Jahren erprobtes basisdemokratisches Verfahren angewandt: Anfang eines Jahres wählen die Mitglieder des Ibn Rushd Funds das Thema des Jahres für den Ibn Rushd Preis. Nach der öffentlichen Bekanntgabe des Preisthemas kann jeder und jede Interessierte Kandidatinnen und Kandidaten nominieren. Zwischenzeitlich wählt der Verein eine 4- bis 5-köpfige Jury, bestehend aus Experten zum jeweiligen Thema, aus verschiedenen arabischen Ländern und möglichst mit mindestens zwei Frauen besetzt. Die Jury arbeitet ehrenamtlich und unabhängig. Das Wahlergebnis ergibt sich durch die Summe der Punktzahl der von der Jury angegebenen Prioritäten. Mit dem Ibn Rushd Preis für Freies Denken zeichnet der Ibn Rushd Fund seit 1998 Menschen oder Organisationen aus, die sich um das Freie Denken in der arabischen Welt verdient gemacht haben. Frühere Preise: Ibn Rushd Preis Die Preisverleihung inklusive Preisgeld von € 2500 wird ausschließlich über Mitgliedsbeiträge und Spenden finanziert. 
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