Pressemitteilung

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Ibn Rushd Preis für Freies Denken
an Internetplattform al-Hewar al-Mutamaddin
Preisverleihung am 26.11.2010
im Museum für Islamische Kunst, Pergamon, Berlin

Berlin, November 2010. Das freie Denken hat keinen leichten Stand in unserer gegenwärtigen Welt, die geprägt ist von Konfrontationen zwischen Systemen.  Frieden zu schaffen oder zu erhalten zwischen Nationen und Kulturen ist die Herausforderung des 21 Jahrhunderts. Der Dialog ist der einzige Weg, auf dem sich entgegengesetzte Sichtweisen begegnen können, die einzige Art, den anderen sich selbst und die eigene Sicht der Welt zu erklären.

Nicht zuletzt darum hat sich der Ibn Rushd Fund, der das Freie Denken in der arabischen Welt fördern will, im Jahr 2010 zum Ziel gesetzt,  seine Unterstützung explizit denjenigen zukommen zu lassen, die gegenwärtig unabhängige, eigene Standpunkte entwickeln und wagen, sie zu äußern; und jenen, die die Verbreitung dieses freien Denkens den widrigen Umständen zum Trotz ermöglichen. Die  Ausschreibung des Ibn Rushd Preises 2010 suchte „einen Internet-Aktivisten/Weblogger, der den öffentlichen Diskurs bereichert und vorantreibt.“

Eine unabhängige Jury mit Mitgliedern aus vier verschiedenen arabischen Ländern (Kurzbiografien der Jurymitglieder) wählte die Internetplattform al-Hewar al-Mutamaddin (www.ahewar.org) als Trägerin des 12. Ibn Rushd Preis aus.

Das Forum al-Hewar al-Mutamaddin wurde 2001 vom irakischen Internetaktivisten Rezgar Akrawi ins Leben gerufen. Die hier publizierten Artikel werden von etwa 550 Millionen Menschen gelesen. Al-Hewar al-Mutamaddin  ist damit eine der aktivsten Plattformen der arabischen Welt, die jeden Tag mehr Besucher hat als bekannte arabische Tageszeitungen.

Die Redakteure des al-Hewar al-Mutamaddin sind in verschiedensten Ländern beheimatet. Alle Mitarbeiter und die insgesamt über 15 000 Autoren arbeiten unentgeltlich (u. a. Nawal El Saadawi, Bourhan Ghalioune, Tarek Heggy, Kadhim Habib oder Amel Grami).

Wie der Name ‚al-Hewar al-Mutamaddin‘ sagt, geht es dem Forum um den modernen Dialog, um in zivilisierter Weise gesellschaftlich relevante Themen zu diskutieren. Al-Hewar al-Mutamaddin will moderne säkulare Kräfte unterstützen und die Vernetzung und Zusammenarbeit von Gruppen fördern, deren gemeinsames Ziel zivile, säkulare und demokratische Gesellschaften in der arabischen Welt sind. Ein wichtiges Anliegen al-Hewars ist es, die Rechte der Frauen zu unterstützen und zu fördern, und generell dem Unrecht sowie jeglicher Art von Radikalismus den Kampf anzusagen.

Die Grundregel des Forums ist, dass alles diskutiert werden kann und soll, und Tabus nicht gelten. Auch die eigene linksorientierte politische Richtung wird offen zur Diskussion gestellt, denn nur so kann ein Wandel zum Besseren  stattfinden.

Wie zu erwarten stößt so viel Offenheit und Wille zum Wandel auf Widerstand, und so ist al-Hewar al-Mutamaddin in zahlreichen arabischen Ländern durch staatliche Internetzensur für die Leser nicht erreichbar; auch seine Autoren haben häufig mit Konsequenzen für die persönliche Freiheit zu kämpfen.

Der Gründer al-Hewars Rezgar Akrawi nimmt den Preis für al-Hewar al-Mutamaddin am 26. November 2010 um 19 Uhr im Museum für Islamische Kunst persönlich entgegen. Die Preisverleihung ist öffentlich. Die Teilnahme an der Veranstaltung ist frei; um Anmeldung wird gebeten (siehe Anlage), da die Vergabe der Plätze zuerst an angemeldete Gäste erfolgt; frei bleibende Plätze werden, soweit vorhanden, am Abend an nicht angemeldete Gäste vergeben. Im Anschluss an die Veranstaltung findet ein feierlicher Empfang mit Tee und Bakhlava statt, der Gelegenheit zu persönlichen Gesprächen bietet.

Ibn Rushd Fund for Freedom of Thought
Erich-Weinert-Str. 17
10439 Berlin
Germany
Tel. +49 (0) 30 2960685
Fax +49 (0) 30 44650219
Web:  www.ibn-rushd.org   
E-Mail: contact@ibn-rushd.org 

Weiterführende Links rund um die Ibn Rushd Preis 2010:
Biografie Rezgar Akrawi, Kurzbiografien der Jurymitglieder, Biografie des Laudators, Preisausschreibung, Wer sind wir?, Ibn Rushd Preise, Ibn Rushd Webseite 

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