Appell an die EU-Regierungen und die Vereinten Nationen: Stoppt die Verletzung der Menschenrechte in Gaza!

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Der Ibn Rushd Fund for Freedom of Thought, ein von arabischen Intellektuellen in Deutschland gegründeter Verein, appelliert an die Regierungen der Europäischen Union und an die Vereinten Nationen, gegen die im Gaza-Streifen begangenen Menschenrechtsverletzungen einzuschreiten.

Den Rückzug der israelischen Truppen und Siedler aus dem Gaza-Streifen im Jahre 2005 betrachten wir nicht als eine ernsthafte Beendigung der Besatzung des 365 Quadratkilometer großen Gaza-Streifens. Das vermeintlich „autonome Gebiet“ wird vielmehr seit 2005 von Israel belagert. Diese Freiheitsberaubung von ca.1,5 Millionen Menschen – von denen etwa die Hälfte in Flüchtlingslagern lebt – eskaliert nun in einem blutigen Krieg gegen die Zivilbevölkerung.

Wenn die Vereinten Nationen für das Existenzrecht des Staates Israel stehen und für dessen Recht, sich gegen die Hamas zu verteidigen, müssen sie zwangsläufig auch das Existenzrecht der Palästinenser und ihr Recht auf Widerstand gegen die seit 41 Jahren andauernde Besatzung anerkennen. Das  Völkerrecht erkennt das prinzipielle Recht auf Widerstand gegen eine Besatzung an. Es gibt aber keine Rechtfertigung für die Ausübung von Gewalt an unschuldigen Zivilisten. Alle Regierungen der EU und die Vereinten Nationen sind aufgefordert, für eine dauerhafte Entspannung zu sorgen. Gaza sollte nicht der Willkür des Staates Israel und der Tatenlosigkeit befangener arabischer Regierungen überlassen werden – Gaza geht uns alle an!

Ist die Regierung Israels nicht bereit, ihrer Verantwortung gerecht zu werden., sollte sie mit internationalem Druck in die Pflicht genommen werden. Das Problem Gaza darf nicht mit Gewalt, sondern sollte mit Gerechtigkeit gelöst werden. Gewalt schürt nur Gewalt.

Alle Staaten – auch die arabischen Staaten und Deutschland – tragen Verantwortung gegenüber den palästinensischen Flüchtlingen, die als Folge der Gründung des Staates Israel schon in dritter und vierter Generation in menschenunwürdigen, ghettoisierten Verhältnissen auf engem Raum ohne Schutz und wirtschaftliche Perspektive in der Enklave Gaza leben.

Der Ibn Rushd Fund for Freedom of Thought appelliert an die Regierungen der EU und die Vereinten Nationen:

  • sich einzumischen, um die Verletzung der Menschenrechte in Gaza sofort zu beenden! Nichtstun bedeutet, das gegen die Zivilbevölkerung begangene Unrecht zu dulden, 
  • Die Grenze sofort und dauerhaft zu öffnen, um medizinische Versorgung und humanitäre Hilfe zu ermöglichen!
  • die Wirtschaftsblockade aufzuheben, um Perspektiven für ein würdiges Leben zu schaffen,
  • das palästinensische Flüchtlingsproblem international zu lösen und nicht der Willkür des Staates Israel zu überlassen!
  • Verhandlungen für einen gerechten Frieden einzuleiten!
  • die 41-jährige Besatzung Palästinas zu beenden!

Wir appellieren an Sie, sich einzusetzen für mehr Menschlichkeit, Gerechtigkeit und Frieden, für ein souveränes demokratisches Palästina!

(Diese Erklärung kann auch in arabischer und englischer Sprache angefordert werden)

Ibn Rushd Fund for Freedom of Thought

Christofstr. 5

76227 Karlsruhe

Tel.: 0049 (0) 721-1517745

Fax: 0049 (0) 721-9158750
E-Mail: contact@ibn-rushd.org

Web: http://www.ibn-rushd.org

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