CV Prof. Mohammed Abed al-Jabri

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Mohammed Abed al-Jabri

Geboren 27.12.1935 in Fagig/Marokko.

Akademische Ausbildung

  • 1967 Diplom in Philosophie, Universität Mohammed V., Geisteswissenschaftliche Fakultät, Rabat.
  • 1970 Doktor in Philosophie, Universität Mohammed V., Geisteswissenschaftliche Fakultät, Rabat.

Profession

  • Inspektor und Bildungsplaner für die Ausbildung von Philosophielehrern.
  • Seit 1967 Professor der Philosophie und des islamischen Denkens an der Universität Mohammed V., Geisteswissenschaftliche Fakultät, Rabat.

Die wichtigsten Etappen seiner Laufbahn

  • 1953 – Bereits mit 18 Jahren, übernahm er in der Muhammadiyya Schule in Casablanca Lehrstunden für Vorschul- und Grundschulklassen, nachdem die Klassen der Oberschule infolge der Verbannung Mohammed V. und der darauf folgenden Welle nationaler Empörung gegen die französische Fremdherrschaft geschlossen wurden.
  • 1956 Schulabschluss Certificat et brevet sowie Zeugnis für besondere Leistungen als Grundschullehrer. 1957 Beamtenlaufbahn als Lehrer. Er wurde vorübergehend an seiner Schule als Lehrer für „Freier Unterricht“ eingesetzt.
  • 1956 erhielt er sein erstes Zertifikat als Übersetzer.
  • 1957 im Juni absolvierte er sein Bakkalaureat. Schon sehr früh nahm er Kontakte zur politischen Opposition auf und wurde als Journalist aktiv. 1957 Beginn seiner Kontakte zum 1965 ermordeten marokkanischen Oppositionsführer Mehdi Ben Barka.
  • 1957 arbeitete er an der Zeitung „al-Alam“.
  • 1957-1958 ließ er sich vom Schulunterricht beurlauben und verbrachte sein erstes Studienjahr an der Universität in Damaskus/Syrien und erhielt ein Zeugnis für die erste allgemeine Ausbildung.
  • 1958 Erneut Arbeit an der Zeitung al-Alam.
  • Ab Oktober 1957 Philosophie-Studium, Geisteswissenschaftliche Fakultät, Rabat.
  • Oktober 1958- Juni 1959 war er stellvertretender Direktor des neu entstandenen Instituts l’Ermitage in Casablanca.
  • 1959 hat er am Aufstand vom 25. Januar mitgewirkt und arbeitete als Volontär an der Oppositionszeitung „al-Tahrir“ seit ihrer Entstehung im April 1959. Im Juni 1959 gab er als Folge der Ereignisse die gut bezahlte Arbeit am Institut l’Ermitage auf. Er behielt jedoch die schlechter bezahlte Arbeit an der Zeitung „al-Tahrir“ bei.
  • Juni 1961 Beendung des Studiums der Philosophie (Lizenz). Juni 1962 Abschlusszeugnis für ein zusätzliches vierte Jahr des Philosophie-Studiums.
  • 1962 nahm er sein Lehramt wieder auf und setzte das postgraduierte Studium in der Philosophie fort. An der Zeitung arbeitete er nur noch als Volontär.
  • 1962 im Mai wurde er als Mitglied des Zentralkomitees in der Nationalen Union der Volksvertreter gewählt.
  • 1962 Leitung einer privaten Mädchen-Oberschule in Casablanca.
  • 1963 – Als es im Juni 1963 zu Auseinandersetzungen zwischen Regierung und Opposition kam, wurde al-Jabri mit anderen Verantwortlichen in der Union vorübergehend verhaftet. Al-Jabri blieb mehr als 2 Monate im Gefängnis und wurde schließlich wegen fehlender Indizien entlassen. Er wurde noch im selben Jahr nur noch als Lehrer an der inzwischen verstaatlichten Oberschule eingesetzt.
  • 1964-1983 Mitarbeit an der Herausgabe der Zeitschrift „Aqlam“. Die Zeitschrift wurde eingestellt, als Chefredakteur Ben Amr mit anderen Kollegen die sozialistische Union verlassen haben.
  • 1974 im Dezember im Rahmen der Vorbereitung der außerordentlichen Sitzung der Nationalen Union wurde die Zeitung „al-Muharrir“ herausgegeben. Von 1959 bis zu seiner Verhaftung 1963 hatte al-Jabri eine Tageskolumne in „al-Tahrir“ unter dem Titel „Sabah al-Nur“ (Guten Morgen) geschrieben. Für die Zeitung „al-Muharrir“ schrieb al-Jabri von 1965 bis zu seinem Rücktritt von der Partei im Jahr 1981 eine weitere Tageskolumne unter dem Titel „bi-saraha“ (Ehrlich gesagt).
  • 1964 wurde er Oberschullehrer in der Schule „Maulaya Abdalla“ in Casablanca.
  • 1965 wird a-Jabri zunächst stellvertretender Rektor der neu gegründeten Oberschule im 6. Bezirk in Casablanca, später Rektor.
  • 1965 Infolge der Unruhen im März erneute Verhaftung mit anderen Lehrern. Al-Jabri wird wegen fehlender Indizien freigelassen.
  • 1965-1966 Mitarbeit an der Gründung eines nationalen Berufsverbandes für Lehrer (Gewerkschaft) und am Wiederaufbau der marokkanischen Hochschulsolidarität.
  • 1966 hat al-Jabri mit Ahmad al-Satani und Mustfa al-Omari ein Philosophielehrbuch für die Oberschule (Bakkalaureat ), „Durus al-falsafa“, in zwei Teilen herausgegeben: In Teil I wurden Ethik und Metaphysik behandelt, in Teil II Methoden der Wissenschaften, Sozialwissenschaft und Psychologie.
  • 1967 folgte das Lehrbuch „ Das islamische Denken und die Schriftenforschung“ konzipiert nach Vorschrift des Bakkalaureat-Lehrgangs.
  • 1967 im Juni Studienabschluss mit Diplom in Philosophie.
  • Im Oktober 1967 wird al-Jabri Assistenzprofessor an der Universität Mohammed V., Geisteswissenschaftliche Fakultät, Rabat.
  • 1967 im August engagierte sich al-Jabri für das Projekt „Einheit“, damals von Abdulrahim vertreten, nachdem der Anführer der Bewegung al-Mahjoub Ben al-Sadiq festgenommen wurde.
  • 1968 erschien im Oktober erstmals die Wochenzeitung „Falastin“, wo Al-Jabri mitwirkte.
  • 1968 wurde al-Jabri als Schulinspektor für das Fach Philosophie zuständig für alle Oberschulen in Marokko. Die Unterrichtssprache an den Oberschulen war damals schon Arabisch.
  • 1969 lehrte er Philosophie an der Universität Mohammed V.
  • 1970 erhielt er den Doktorgrad der Philosophie. Es war der erste Doktortitel, der im Fach Philosophie in Marokko vergeben wurde. Die Prüfungskommission bestand aus marokkanischen und französischen Professoren. Der Titel seiner Doktorarbeit lautete „Die Sippschaft und der Staat: Merkmale der Khaldounischen Theorie in der islamischen Geschichte.“
  • 1971 wurde al-Jabri Hochschuldozent.
  • 1972 hat al-Jabri an Vorbereitung des Aufstands vom 30. Juli mitgewirkt.
  • 1973 gab er das Buch „Einblick in die Probleme der Schulausbildung“ heraus, eine Sammlung von Artikeln, die al-Jabri in der Zeitschrift „Aqlam“ 1972 und 1973 geschrieben hatte.
  • 1976 erschien ein Buch von al-Jabri mit dem Titel „Einführung in die Philosophie der Wissenschaften“ in zwei Teilen: „Entwicklung des mathematischen Denkens und die zeitgenössische Vernunft“ und „Experimentelle Methodik und die Entwicklung des wissenschaftlichen Denkens.“
  • 1977 erschien ein Buch von al-Jabri mit dem Titel „Versuch einer fortschrittlichen Sichtweise einiger kulturellen und erzieherischen Probleme.“
  • 1980 veröffentlichte er sein Buch „Nahnu wa t-Turath“ (Wir und unser Kulturerbe).
  • Am 5. April 1981 tritt al-Jabri vom Zentralkomitees der Nationalen Union zurück, um sich hauptsächlich auf kulturelle Arbeit konzentrieren zu können. Gelegentlich schreibt er Artikel in der Parteizeitung.
  • 1997 gab er mit Muhammad Ibrahim Boulo und Abdul Salam Ben Abdulali die Zeitschrift „Fikr wa Naqd“ heraus. Al-Jabri wird Chefredakteur.
  • 2002 geht al-Jabri nach 45 Jahren Lehrtätigkeit in den Ruhezustand.

Von al-Jabri angenommene Preise

  • 1988 Bagdad-Preis für die arabische Kultur, verliehen von der UNESCO
  • 1999 Maghrebinischer Preis für Kultur, Tunesien
  • 2005 Preis für Studien der Philosophie in der arabischen Welt, Foundation MBI unter der Patronage der UNESCO
  • 2005 Preis der Pioniere, Arabic Thought Foundation, Beirut
  • 2006 Avicenna-Medaillon, UNESCO mit Beteiligung der Regierung in Rabat

Von al-Jabri nicht angenommene Preise

  • Preis von Saddam Hussein (100,000 Dollar) Ende der Achtziger Jahre
  • Meghreb Preis, mehrmals angeboten und abgelehnt
  • Al-Sharqa Preis-UNESCO (25,000 Dollar) 2001
  • Gaddafi-Preis für Menschenrechte (32,000 Dollar) 2002
  • Fellowship in der Marokkanischen Königlichen Akademie, zweimal abgelehnt, al-Jabri wollte lieber in den Reihen der Opposition bleiben und in dieser Eigenschaft weiter schreiben.

Mohammed Abed al-Jabri ist verheiratet und hat vier Kinder.

http://www.aljabriabed.net

Publikationen in Arabisch

  1. Al-Asabiyya ad-dawla: ma’alim nazariyya khalduniyya fi t-tarikh al-islami (Die Sippschaft und der Staat: Merkmale der Khaldounischen Theorie in der islamischen Geschichte, Dissertation) 1971.
  2. Adwa’ ala mushkil at-ta’lim bi-l-maghrib (Einblick in die Probleme der Schulausbildung) 1973.
  3. Madhkhal ila falsafat al-ulum (Einführung in die Philosophie der Wissenschaften) 1976 in zwei Teilen: Tatawwur al-fikr ar-riyadi wa-l-‚aqlaniyya al-mu’asira (Entwicklung des mathematischen Denkens und die zeitgenössische Vernunft) und al-Minhag at-tagribi wa-tatawwur al-fikr al-ilmi (Experimentelle Methodik und die Entwicklung des wissenschaftlichen Denkens).
  4. Min agli ru’ya taqaddumiyya li-ba’d mushkilatina al-fikriyya wa-t-tarbawiyya (Versuch einer fortschrittlichen Sichtweise einiger kulturellen und erzieherischen Probleme) 1977.
  5. Nahnu wa t-Turath (Wir und unser Kulturerbe) 1980 – wurde ins Spanische übersetzt.
  6. Al-Khitab al-arabi al-mu’asir (Der zeitgenössische arabische Diskurs) 1982 – wurde ins Türkische übersetzt.
  7. Takwin al-aql al-arabi (Die Genese des arabischen Denkens) 1984 – wurde ins Türkische übersetzt. Frz. Übersetzung in Arbeit.
  8. Bunyat al-aql al-arabi (Die Struktur des arabischen Denkens) 1986 – wurde ins Türkische übersetzt. Frz. Übersetzung in Arbeit.
  9. As-Siyasat at-ta’limiyya fi l-maghreb al-arabi (Die Bildungspolitik in den Maghreb-Staaten) 1988.
  10. Ishkaliyyat al-fikr al-arabi al-mu’asir (Die Problematik des zeitgenössischen arabischen Denkens) 1988.
  11. Al-Maghreb al-mu’asir: al-khususiyya wa-l-hawiyya, al-hadatha wa-t-tanmiya (Der Maghreb heute: Besonderheiten und Identität, Modernität und Entwicklung) 1988.
  12. Al-Aql as-syiyasi al-arabi (Das politische arabische Denken) 1990 – wurde ins Türkische, Französische und Indonesische übersetzt.
  13. Hiwar al-mashriq wa-l-maghrib (Ost-West Dialog), Dialog mit Hassan Hanafi 1990.
  14. At-Turath wa-l-hadatha (Das Kulturerbe und die Modernität) 1991.
  15. Al-Mas’ala ath-thaqafiyya (Die kulturelle Frage in der arabischen Welt) 1994.
  16. Al-Muthaqqafun fi l-hadara al-arabiyya al-islamiyya (Die Intellektuellen der arabischen Zivilisation) 1995.
  17. Mas’alat al-hawiyya: al-uruba wa’l-islam wa l-maghreb (Die Frage der Identität: Arabertum und Islam und der Maghreb) 1995.
  18. Ad-Din wa-d-dawla wa-tatbiq al-shari’a (Religion und Staat und die Umsetzung des islamischen Rechts (Schari’a)) 1996 – Wurde ins Kurdische übersetzt. Englische Übersetzung in Arbeit.
  19. Al-Mashru’ an-nahdawi al-arabi (Das arabische Projekt einer Aufklärung) 1996.
  20. Ad-Dimuqratiyya wa-huquq al-insan (Demokratie und Menschenrechte) 1997.
  21. Qadaya fi-l-fikr al-mu’asir (Probleme des zeitgenössischen Denkens) 1997.
  22. At-Tanmiya al-bashariyya wa-l-khususiyya as-susyuthaqafiyya (Die menschliche Entwicklung und die soziokulturelle Besonderheiten) 1997.
  23. Wughat nadhar: Nahwa I’adat bina’ al-fikr al-arabi al-mu’asir (Stellungnahme: Die Fragen des zeitgenössischen arabischen Denkens neu aufbauen) 1997.
  24. Hafriyyat fi-dh-dhakira, min ba’id, sira dhatiyya min as-siba ila sinn al-ishrin (Einprägungen ins Gedächtnis: Autobiographie von der Kindheit bis zum 20. Lebensjahr) 1997.
  25. Betreuung mehrerer Forschungsarbeiten und Editionen von Ibn Rushd (Averroes) mit Einleitungen und Kommentare von 1997-1998, z.B. Fasl al-maqal fi taqrir ma baina ash-shari’ati wa-l-hikmati min al-ittisal, al-kashf an manahig al-adilla fi aqa’id al-milla, tahafut at-tahafut, Kitab al-kulliyyat fi at-tibb, ad-Daruri fi s-siyasa.
  26. Ibn Rushd, sira wa fikr (Ibn Rushd, Leben und Denken) 1998.
  27. Al-Aql al-akhlaqi al-arabi (Das arabische Moraldenken) 2001.
  28. Fi naqd al-haga ila al-islah (Kritik der Notwendigkeit einer Reform) 2005.
  29. Madkhal ila al-qur’an al-karim: at-ta’rif bi-l-qur’an (Einführung in den Koran) 2006.
  30. Fahm al-qur’an al-hakim 2007 und at-Tafsir al-wadih hasab tartib an-nuzul (zwei einer dreiteiligen Koraninterpretation mit Anordnung der Suren nach der Reihenfolge ihrer Offenbarung) 2008.

Publikationen in Französisch

  1. L’Islam et l’Occident
  2. La globalisation dans la pensée arabe contemporaine
  3. Peut-on libérer l’avenir du passé
  4. Extrémisme et attitude rationaliste
  5. Ibn Rushd et dialogue des cultures
  6. choc des civilisations ou conflit des intérêts
  7. Introduction à la critique de la raison arabe (présentation)traduit de l’arabe et présenté par Ahmed Mahfoud et Marc Geoffroy, éd. La Découverte. Paris. 1994 – wurde ins Italienische, Englische, Portugisische, Spanische, Japanische und Indonesische übersetzt.

Publikationen in Englisch

  1. Contemporary Arab views 0n globalization
  2. What Role for Non-Governmental Organization
  3. Can modern rationality shape a new religiosity?
  4. Arab-Islamic Philosophy
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