Preisträger: Ibn Rushd Preis 2002

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Azmi Bishara

Geburtsort: Nazareth
Geboren am: July 22, 1956

Dr. Azmi Bishara war von  1996 bis 2007 israelisch-arabischer Knesset-Abgeordneter und Gründungsmitglied der Nationalen Demokratischen Versammlung (NDA), die die arabische Minderheit in Israel für nationale und demokratische Ziele vertritt. Die NDA und Dr. Bishara vertreten die Ansicht, dass Gleichberechtigung in Israel nur auf einer  Trennung von Staat und Religion basiert und somit eine Umwandlung vom Staat der Juden in einen Staat aller seiner Bürger notwendig ist.

Die NDA verbindet ihren Kampf um nationale Rechte und Demokratie zu einem politischen Programm, indem es die Araber in Israel in ihrem Recht als nationale Minderheit auf kulturelle Autonomie und die Araber in der West Bank und dem Gazastreifen in ihrem Recht, in einem unabhängigen palästinensischen Staat  zu leben, unterstützt.

Dr. Bisharas politisches Programm ist durch seine Erfahrungen als Student, Aktivist und Akademiker gekennzeichnet. 1974 gründete er das erste nationale Komitee der Oberschüler. 1976 gründete er die erste nationale arabische Studentenunion. 1976 gründete er mit das Kommitee zur Verteidigung des arabischen Landbesitz, wo am 30.03. der „Tag des Landes“ als Protesttag gegen Enteignungen ausgerufen wurde.

Nach Beendigung seines Studium an der Berliner Humboldt-Universität und Erlangung seiner Doktorwürde in Philosophie ging er 1986 an die Bir-Zeit-Universität in Ramallah und leitete die Fakultät der Philosophie und politische Wissenschaften.

Zwischen 1990 bis 1996 war Dr. Bishara Direktor der Forschung am Van Leer-Institut und hat den palästinensischen Standpunkt während der Intifada aktiv propagiert.

Dr. Bishara veröffentlicht in arabischer, englischer, deutscher und hebräischer Sprache. Er schreibt Artikel, verfasst Bücher in Themen wie Nationalismus, nationale Rechte der Minderheiten in Israel, Demokratie und zivile Gesellschaft, Islam, Demokratie und das palästina-Problem in Israel und ausserhalb der grünen Linie. Bücher u. a.: „Beitrag zur Kritik der zivilen Gesellschaft“ und „Der Bruch im politischen Diskurs“.

Bishara verließ Israel 2007, weil er der Unterstützung der Hizbollah im zweiten Libanonkrieg verdächtigt wurde, und trat von seinem Knessetsitz zurück. Er zog nach Katar.

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